Freitag, 30. November 2012

30. November - Als ich einmal in dreißig Tagen 50.000 Wörter schrieb

Ich hab's geschafft! 50.104 Wörter sind es geworden und vor allem durch diese letzten 700 Wörter habe ich mich heute durchgekämpft, als ob ich nicht vorher schon 49.300 davon geschrieben hätte. Aber egal, denn ich hab's geschafft und es ist vorbei! Und ich gratuliere an dieser Stelle auch meinen Mitschreibenden, ganz egal, ob sie es auch bis zum Ende durchgehalten haben oder nicht. Wir haben definitiv alle einige Zeilen geschrieben, die es vorher nicht gab. Daher ein Hoch auf die Kreativität! Oder doch zumindest auf den erfolgreichen Akt des Kopf-auf-den-Tisch-Schlagens-und-Wörter-Hervorblutens. Ich kann das jetzt besonders gut.

Mit Marmotje werde ich allerdings nochmal ein ernstes Wörtchen reden müssen. Da überredet sie mich doch dazu bei NaNoWriMo mitzumachen und macht dann selbst nicht wirklich mit! >.< Nächstes Jahr lass ich ihr das nicht durchgehen!

So, ja, jetzt also zu meinem phänomenalen und vor allem finalen Fazit, bevor ich dann in Champagner baden gehe (wohl doch eher im KiBa-Saft, aber wo ist da der Unterschied ...) und bevor ich dann hoffentlich dieses Wochenende oder nächste Woche meinen neuen Laptop kaufen gehen darf. Das darf ich nämlich jetzt. Hab ich das schon erwähnt? Nicht? Ich darf mir jetzt einen neuen Laptop kaufen! :D Und ihr nicht! Ahahaha!

Was habe ich während dieses Monats über die Schreiberei allgemein gelernt? Erst einmal: Es ist Arbeit und es ist nicht so lustig und  einfach, wie ich es mir vorgestellt hatte. Es ging zwar jeden Tag primär darum, eine bestimmte Anzahl an Wörtern zu erreichen, aber diese Wörter wollen ja gern auch von irgendetwas handeln. Das ist das Problem. Ich dachte mir ja auch, ich muss ja nur über irgendetwas schreiben, aber das wurde mir irgendwann doch zu lächerlich, denn immerhin ist mir die Geschichte wichtig, auch wenn sie jetzt überhaupt nicht so geworden ist, wie ich sie mir vorgestellt habe und ich ganz sicher noch einmal von ganz vorn anfangen darf.

Das macht aber nichts. Ich kann jetzt zum Ende von NaNo leider nicht behaupten, dass ich einen durchgehenden Roman geschrieben hätte, aber erstens ist es ja auch eine Fanfiktion und das heißt, ich habe die Charaktere und die Welt nicht selbst erfunden, sondern nur übernommen, und zweitens bestehen meine insgesamt 83 Seiten jetzt zwar eher aus zusammengewürfelten Szenen, von denen ich die wenigsten, wenn überhaupt, übernehmen werde, aber ich sehe das Ganze ohnehin mehr als eine Art Schreib- und Disziplinübung an. Ich habe immerhin herausgefunden, dass ich die Geschichte nicht gut genug durchdacht habe. Das heißt also für mich, ich werde noch einmal intensiv darüber nachdenken müssen, was ich in der Fanfiktion eigentlich erzählen will.

Außerdem habe ich gemerkt, wo es in meiner Sprache noch hakt und wo ich mich immer wieder auf die gleiche Weise ausdrücke, weil ich einfach keine anderen Begriffe oder Ausdrucksweisen kenne. Und ganz wichtig: Ich ziehe vor allen Schreibenden den Hut, die es schaffen, ihre Leser von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln. Ich glaube, Spannung aufzubauen, ist die große Kunst, die ich definitiv noch überhaupt nicht beherrsche. Mit Betonung auf noch nicht ;-)

Um aber langsam auf meine Stärken zu kommen: Ich habe durchgehalten. Ich habe fast jeden Tag kontinuierlich geschrieben, trotz dass ich die letzten Jahre dachte, nicht schreiben zu können. Die 83 Seiten sind dann doch ein schlagendes Gegenargument. Anders ausgedrückt: Schreiben kann ich. Der Inhalt dagegen ist eher ... na ja. Aber darum ging es mir ja auch nicht so sehr. Und obwohl ich keine Dialoge schreiben kann, kann ich doch wenigstens seitenlang die Umgebung oder Angriffe schwer bewaffneter Ninjas beschreiben. Und das ist doch auch was, oder nicht? :D

Eine Sache, die ich im ersten Eintrag auch erwähnt hatte, habe ich auch tatsächlich erfahren dürfen. Die Charaktere entwickeln ein Eigenleben und ehe man sich versieht, laufen sie in eine ganz andere Richtung, als man geplant hat oder verlieben sich beispielsweise wie aus heiterem Himmel in die völlig falschen Personen. Und eine andere wichtige Sache, die ich erfahren durfte - Ich kann immer schreiben. An den guten Tagen und an den schlechten. Ein kleines Wunder ist das schon, wenn man sich abends an den PC setzt und denkt, man kann keine hundert Wörter schreiben, und drei Stunden später sind es doch wieder über 2.000 geworden. Ich zumindest hätte nicht gedacht, dass ich auch an den schlechten Tagen doch immerhin ein paar Wörter weiterkomme.

Nächstes Jahr möchte ich wieder mitmachen, dann aber höchstwahrscheinlich mit einer ganz eigenen Geschichte und eigenen Charakteren. Ich habe ja jetzt ein Jahr Zeit, mir über den Verlauf, die Welt und ihre Figuren Gedanken zu machen. Mal sehen, was daraus wird. Ich werde dann, wenn es wieder soweit ist, hier davon berichten.

Und zum Schluss möchte ich mich bei allen bedanken, die mir diesen Monat beigestanden haben und diesen Blog verfolgt haben. Meine Motivation waren vor allem mein knuspriges Ehebrot, meine Mutti (und ja, mein Charakter hat an einer Stelle Schäfchen gezählt...), Jürgen und Tobias. Danke für eure aufmunternden Worte und fiesen Motivationsstrategien (ich guck hier ja keine Backwaren an, Herr P. Krum). Mir hat es (nicht immer, aber insgesamt doch) sehr viel Spaß gemacht :)


Und ich freue mich jetzt, singe und tanze noch ein wenig und stoße mit KiBa auf mich selbst an. Prost!

Bis nächsten November! Vielleicht seid ihr dann ja selbst auch mit dabei(?) !  :))

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Statistik Deutschland
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Und ein letztes Zitat aus dem heutigen Pep Talk:

We've all had moments this month when our feet faltered, when we lost our balance and it looked like our novels were going to get the best of us. When the enormity of the unknown overcame us, and we felt unable to keep spinning our stories at a pace fast enough to keep us in the game.

Forget those past failures and doubts. The time for shadowboxing with your Inner Editor has passed.
Take your novel in a lovingly aggressive headlock and whisper, "I've got this thing."
Take that white flag, just begging to be waved, from your pocket. Use it to wipe the sweat from your face, and then toss that flag aside.

Now is the time to tie your shoe laces, stretch your fingers, and throw that first forceful swing. The first of many that will carry you to victory, whether you hit 50,000 words or not.

- Lindsey 

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Samstag, 24. November 2012

23. November - Eine Autorin springt über den Zaun







Der Plan für gestern war, beim sogenannten "Black Friday Challenge" mitzumachen, bei dem man an einem Tag 10.000 Wörter schreibt. Es sind natürlich nur 3.100 dabei herausgekommen, weil ich ewig nicht angefangen habe und mich dauernd mit irgendwas Anderem ablenken musste. Meine Motivation hat sich komplett verabschiedet. Seit drei Tagen geht so gut wie gar nix mehr. Und am Donnerstag war ich mal wieder den ganzen Tag nicht zu Hause, wie man an dem hübschen, roten Kästchen rechts sieht.

Ja, nun, ich hänge also wieder hinterher, auch wenn es nach heute wieder etwas besser aussieht. Ich muss zugeben, ich hab schon ein paar Mal darüber nachgedacht aufzugeben. Aber es sind nur noch knappe 13.000 Wörter zu schreiben! So wenig im Vergleich zur Zielwortanzahl. Ich kann doch jetzt nicht aufgeben, oder?!

Und schließlich möchte ich mir ja den Laptop holen! (Ist ja nicht so, dass ich ihn mir nicht trotzdem holen könnte ... ähem.) >.<

Bisher also: Mein erster NaNo-"Roman" ist ein riesengroßes Chaos, eine mittelschwere Katastrophe, ein zum allergrößten Teil so vor sich hin stinkender Misthaufen. Das sagt eigentlich alles.

Nichts, wirklich NICHTS von dem, was ich geplant hatte, hat es letztlich auch so auf's Papier geschafft. Meine Charakter machen, was sie wollen und lieben langweilige Dialoge über alles. Sie verlieben sich unkontrolliert in die falschen Personen oder sinnen seitenlang über philosophische Themen nach, die ganz und gar nichts mit ihrer momentanen Situation zu tun haben.

Außerdem: Ninjas fallen nicht von Bäumen, sondern seilen sich ab. Sie haben eine gewisse Vorliebe für Geldscheine und ziemlich lange Finger. Schäfchenzählen hilft dem gemeingelangweilten Charakter beim Einschlafen und bringt der Autorin zudem mehr Wörter auf's Wortkonto: "Ein Schaf springt über den Zaun, zwei Schafe springen über den Zaun, drei Schafe springen über den Zaun, ach und viele, viele Schafe... " (An dieser Stelle einen gaanz lieben Gruß an meine Mutti). Und nein, ich hab diese hochintelligente Idee in meiner Geschichte nicht benutzt.

Noch nicht.


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Zitat aus dem heutigen Pep Talk:

"The creative process just isn’t neat, no matter how you approach it. Writers tend to write amidst stacks of paper and books. Artists tend to create with speckles of paint on their clothes and the floor [...] Without chaos, there is no creation. Just look at a kitchen after a feast [...] Now many gifted and creative people are perfectionists [...] Some people get so turned off by the tumult of their novels that they quit, wash the dishes, and feel a great sense of accomplishment as they gaze at a sparkling sink. But when we signed up for NaNoWriMo, we set the audacious goal of writing a novel, not scrubbing surfaces clean. I advise you to say yes to mess in this final homestretch. Messiness trumps neatness right now. Traveling down the random, unplanned paths of your imagination leads to breakthroughs." - Grant Faulkner

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Samstag, 17. November 2012

16. November - Halbzeit und endlich aufgeholt!

Endlich, endlich, endlich, ich habe die zwei Tage, in denen ich kein Wort schreiben konnte und die paar Tage, in denen ich nicht genug geschrieben habe (siehe die schicken roten und gelben Kästchen rechts) aufgeholt! Das heißt, erstens habe ich die Hälfte geschafft (Konfetti!) und zweitens heute endlich genau so viele Wörter geschrieben, wie ich heute auch erreicht haben sollte, um spätestens am 30.11. auf die 50.000 Wörter zu kommen.

Hier also präsentiere ich stolz meine Statistik:












Ich schaff das! Wohoo! Und ich werde sogar irgendwie immer schneller :D

Mittlerweile läuft es übrigens auch ganz gut mit der Geschichte an sich. Es gibt zwar immer noch sehr viele blödsinnige Füllwörter, aber dafür ist ein bisschen mehr Ordnung hinein gekommen. Und den gesamten Text davor habe ich weiß eingefärbt, damit ich mir das Elend gar nicht erst angucken muss.

Zwar ist einer meiner Nebencharaktere auf einmal zum Hauptcharakter mutiert und der eigentliche Hauptcharakter gerade noch so ein halbwegs wichtiger Nebencharakter, aber sonst ... geht es eigentlich ständig nur bergauf. Das geht sogar soweit, dass ich mich auf die nächste Szene freue! Und da gab es doch bisher eher solche Szenen, durch die ich mich nur durchgequält habe, mit ständigem Seitenblick auf die Wortzahl. Soll also was heißen.

Merkt man, dass ich mich freue? Ich hätte nicht gedacht, dass mein erster NaNo so gut läuft.

Sooo, also dann mit frischer Motivation (hust) jetzt noch die andere Hälfte! Und dann winkt mein neuer Laptop! :D

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Zitat aus dem heutigen Pep Talk:

"When writing a novel, make sure you've upgraded to grown-up ontology. The real world is full of gnarly details, and whenever you think you have a handle on how complex something is, it just gets gnarlier [...] Dare to ask, "Where is my novel too simple?" [...] So that's my advice if you're running out of steam. It's not always about writing more words or drinking more coffee. Sometimes getting to the end of a novel simply takes remembering that the world is more complicated than we know, and then sticking some of those complications into the story." - Scott Westerfeld

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Montag, 12. November 2012

12. November - Als mein Protagonist Kartoffeln aus einem überkochenden Topf rettete


... und das ganze anderhalb Seiten lang. Wer sowas in seinem Leben noch nicht geschrieben hat, sollte wirklich schleunigst damit anfangen. Eine Erfahrung, die man gemacht haben muss. Ich versprechs. Das war natürlich auch alles genau so geplant. Das ist ja schließlich der Höhepunkt meines Romans! Mindestens.

Aber mal ehrlich - oh mein Gott, ich glaube, ich hab schon ungefähr zwanzig Mal das Gleiche mit anderen Worten geschrieben! Ein Glück muss das keiner lesen. Aber ja, immerhin ging es heute sehr fix mit den 2.000 Wörtern. Einfach in die Tasten hauen. Es wird also immer einfacher, aber auch irgendwie immer sinnloser. Aber Hauptsache ist ja, dass ich die 50.000 Wörter schreibe!  Qualität egal, allein Quantität zählt! Ein Hoch auf NaNoWriMo!

Aber die Kartoffelwasserszene war wirklich wichtig. Glaubt mir. <.<

Ich gehe jetzt schlafen. Gute Nacht. Ich will gar nicht wissen, was für Müll mein Hirn morgen dann so fabriziert.


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Zitat aus dem heutigen Pep Talk:

"Look at you! You're a fantastically gifted individual, with fierce courage and an imagination powerful enough to knock out a dozen books in November. If you don't believe me, just scroll back through all you've written so far. That's more than most people achieve in a year, and you did it in two weeks. It may be less than you'd hoped, and the quality may be crappier than you'd envisioned. But first drafts are supposed to be rough, and I guarantee you're too deep in the process right to recognize all the great stuff you've put on those pages. Despite our meddling, you've achieved a truck-load of literary goodness. And it's just a taste of what's ahead" - Chris Baty


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Samstag, 10. November 2012

9. November - "Essen war ja ohnehin völlig überbewertet und sowieso und überhaupt."


... ist ein Satz aus meiner Fanfiktion. Da kann man sich vorstellen, wie sprachlich hochwertig sie ist und wie viel eigentliche Geschichte die bisher fast 24 Seiten wirklich beinhalten. Genau, so gut wie keine. Ich wette, die Hälfte dieser Seiten besteht aus Füllwörtern. Darin macht mir jetzt allerdings keiner mehr so schnell was nach!

http://nanowrimothings.tumblr.com/ 
Heute lief es ziemlich gut, obwohl ich auf meiner fast sechsstündigen Zugreise mit Hängen und Würgen, Tagträumen und In-Der-Gegend-Herumgucken gerade einmal 1.000 Wörter geschafft und erst nach 21 Uhr weitergemacht habe, sind für heute (beziehungsweise mittlerweile eigentlich gestern) immerhin über 2.700 Wörter herausgekommen. Das war auch das Mindeste, denn am Donnerstag bin ich leider gar nicht zum Schreiben gekommen (Warum kommt man vom Fennisten-Stammtisch auch nie vor 24 Uhr weg?!).

Zum Vergleich: Heute/gestern hätten es eigentlich schon 15.000 Wörter sein müssen. Aber das macht nichts! Ich muss nur versuchen, heute/morgen trotz großer Familienfeier außerhalb meine 2.000 Wörter zu schreiben, dann schaffe ich es "locker" bis Ende November. Ich möchte schließlich unbedingt einen neuen Laptop!

Ansonsten gibt es nicht viel Neues. Heute hat das Schreiben auf jeden Fall Spaß gemacht und ich hoffe, dass mir meine Muse noch ein paar Tage lang treu bleibt, vielleicht und hoffentlich sogar bis Ende November.

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Zitat aus dem heutigen Pep Talk:

"Self-discipline is necessary, but so is playfulness, flexibility, joy. When you stop demanding perfection of yourself, your writing desk will become a spacious place. You don’t have to listen to the coach when he screams at you that your novel is out of control, that your characters are misbehaving, that the plot has gotten away from you. Slipperiness is good. Sloppiness is OK. Try to cultivate a maternal patience with your own uncertainty and doubt; a tolerance for bad writing; a willingness to let a story develop embryonically." - Karen Russell

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Mittwoch, 7. November 2012

7. November - Hilfe, meine Charaktere wollen nicht so wie ich!







Geschafft, wieder über 2000 Wörter, genau wie ich es für heute geplant hatte. Und ich hab es sogar noch vor Mitternacht geschafft, obwohl es gestern alles Andere als gut lief. Heute war mir schon deutlich klarer als gestern, wohin es gehen soll. Meine Charaktere machen trotzdem, was sie wollen. Die größten Teile meines gut durchdachten Geschichtenverlaufes kann ich wegschmeißen. Dialoge werden immer noch so gut es geht vermieden. Und damit bin ich nicht die Einzige. Aber dazu komme ich gleich.

Heute ist es passiert! Ich musste das erste Mal einen Ninja zu Hilfe nehmen, der sich urplötzlich in einer langweiligen, festgefahrenen Szene von einem Baum neben einer meiner Hauptcharaktere abseilt und mit Wurfsternen bewaffnet drei Runden durchs Bild rennt und dann genau so urplötzlich wieder verschwindet. Ich brauchte die Wörter! Wirklich! Mir fiel nichts mehr ein. Ich war verloren!

Zum Glück ging es danach wieder aufwärts. Auch wenn jetzt eben jeder in der Geschichte macht, was er will. Sollen sie doch. Pah! Ich bin ja froh, dass überhaupt noch irgendwas passiert, denn gestern habe ich ernsthaft darüber nachgedacht, es ganz sein zu lassen. Zum Glück lief es heute dann doch wieder ganz gut und nach *Schnapskorken knallen lass* sage und schreibe 10.000 Wörtern, die ich persönlich in die Tasten gehauen habe, werde ich jetzt natürlich nicht einfach so aufgeben! Niemals!

Mit neu gewonnenem Optimismus geht es weiter!

Und wie geht es meinen lieben Mitschreibenden? (Zumindest die, von denen ich ab und zu etwas höre) Prime's Little One wird von ihrer Tante angetrieben, wie sie mir heute in einer sehr tollen, erbaulichen Nano-Mail mitgeteilt hat. Und wie bei mir auch, besteht ihre momentane Hauptnahrungsquelle aus Kaffee und Schokolade. Meine allerliebste Marmotje schreibt fleißig (hoffe ich!), ohne dass ich so genau weiß, wie weit sie schon ist. Vor zwei Tagen hatte sie jedenfalls auf ca. zwölf Seiten nur einen Dialog. Find ich gut. Das beruhigt mich ungemein. Außerdem sitzt einer ihrer Protagonisten in einer Höhle fest und es ist noch nicht klar, wie er da herauskommt. Möglicherweise ist die Höhle auch ein Drache. Und weil Gespräche über NaNoWriMo so lustig sind, kommt hier mein Lieblingssatz von ihr: "Eh, wenn ich nen Drachen habe, habe ich vielleicht nen Dialog!" 

Da kann man sie ja nur beglückwünschen! Also ich jedenfalls hasse Dialoge. Meiner Meinung nach müssten die Leute nicht miteinander reden!

So, das war's für heute. Morgen dann also die nächsten 2000 Wörter. Hier übrigens meine Statistik:

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Zitat aus dem heutigen Pep Talk:

"Do you feel, like I did, the tug of longing? An insatiable curiosity to figure out something you don't yet fully understand? A certainty that this novel needs to come out, and now? Good. Follow that feeling. Hold it in her your mind, and return to it when these moments of doubt and deep-seated soul fatigue arise—and they will. Life can be amazingly inconvenient, and sometimes just downright mean. But our creative spirits are an antidote to these surprises, and these struggles. Draw on yours to forge ahead. I'll be there with you, banishing the thought of a world without my story. Our stories. Let's go write them." - Lindsey 

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Montag, 5. November 2012

5. November - Von intelligenten Partikeln und hochdetaillierten Eingangshallen







Jaha, über 2.000 Wörter heute und dennoch leider immer noch hoffnungslos in Verzug. Trotzdem lief es heute durch den Wechsel zum Ich-Erzähler wieder viel flüssiger. Nur die Dialoge lassen sehr, wirklich sehr zu wünschen übrig. Dafür hat die Eingangshalle meiner Geschichte, die ich heute genaustens beschrieben habe, so viele Details wie keine zweite! Und wenn das nichts ist, dann ja ... ist das eben nichts. Macht aber nix! Ich hab meine 2.000+ Wörter erreicht und bin glücklich!

Ab und zu kommt es beim Schreiben vor, dass ich etwas schreibe ohne vorher nachzudenken und plötzlich habe ich da einen Satz bzw. ein Bild vor Augen, das besser passt als ich es mir hätte vorher ausmalen können. So hat sich heute die besondere Architektur meines ägyptischen Hotels selbst erschaffen. Auf einmal stand es einfach da. Einen Namen hat es allerdings noch nicht so richtig. Hat jemand einen Vorschlag? Sollte im besten Falle etwas mit Ägypten zu tun haben.

Außerdem möchte ich an dieser Stelle einen Lobgesang auf die Wortgruppe der Partikeln und Füllwörter anstimmen. Ihr seid klasse, ihr klingt zwar nicht gut und ich werde euch im Dezember alle reihenweise wieder entfernen müssen, aber gerade erhöht ihr meine Wortanzahl beachtlich und dafür liebe ich euch. Mein Dank gilt vor allem den folgenden Wörtern: eigentlich, eben, wohl, allerdings, mittlerweile, vielleicht, wahrscheinlich, übrigens, na ja.

Danke, danke, danke! (Wörter überflüssigerweise zu wiederholen und das Ganze so aussehen zu lassen, als ob es genau so sein müsste, ist eine andere meiner brillianten Stategien. Jaha.)

Der da unten im Video hat übrigens auch noch ein paar Tipps.

Morgen geht es dann also weiter. Bis dann!


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Zitat aus dem heutigen Pep Talk:

"The real secret is that anyone can write a book. There’s no initiation ceremony. No dues to pay. You don’t need a special degree from a fancy school. Writing is for everyone, and this is your chance to scrawl your name across the page. By month’s end, you’ll have done that which many dream of, but never accomplish." - Gennifer Albin

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5. November - Vom Er zum Ich



Mein Wochenende in Berlin auf der AniMaCo war super, außer der Tatsache, dass ich jetzt über 4.000 Wörter zurückhänge. Und das ist zufälligerweise fast die doppelte Menge an Wörtern, die ich bisher an allen fünf Tagen zusammen geschrieben habe.

Laut meiner Statistik muss ich statt der bisherigen 1.667 Wörter nun jeden Tag mindestens 1.757 schreiben, um am 30.November mit 50.000 Wörtern ans Ziel zu kommen. Das ist eine noch einigermaßen gute Nachricht, da ich sowieso vorhatte, ab jetzt jeden Tag 2.000 Wörter zu schreiben. Noch ist also nichts verloren, auch wenn es momentan so aussieht (und mich zugegeben ein wenig demotiviert dastehen lässt).

Diese Nacht habe ich offiziell das erste Mal davon geträumt, wie ich ordentlich in die Tasten haue. Was für Wörter, weiß ich nicht einmal, wusst ich auch dann nicht. Ich wusste nur dass meine Wortzahl wuchs und wuchs! Was sie leider in Wirklichkeit nicht getan hat. Zum Glück habe ich heute erst ab 16 Uhr Uni und habe bis dahin Zeit, meine 2.000 Wörter zu fabrizieren. Das klingt weniger als es ist. Ich brauche furchtbar lange für einige hundert Wörter. Im Moment langweilt mich die Geschichte irgendwie, ich komme einfach nicht voran.

Aber diese Nacht hatte ich eine Erleuchtung! Ab jetzt werde ich im Ich-Erzählstil weiterschreiben. Ich glaube, das ist einfacher und macht die Geschichte auf lange Sicht lebendiger als das objektive Allwissen des Er-Erzählers. Ich bin gespannt, ob es damit nun schneller vorangeht und wieder mehr Spaß macht.

Heute Abend folgt (wahrscheinlich) ein weiterer Bericht.

Übrigens: 25 Things You Should Know About NaNoWriMo

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Zitat aus dem gestrigen Pep Talk:

"It is a truly excellent to have someone to believe in you and your ability to write. But I think it is just as helpful to have people who don't believe in you, people who mock you, people who doubt you, people who enrage you. Fortunately, there is never a shortage of this type of person in the world. So as you enter this month of writing, write for yourself. Write for the story. And write, also, for all of the people who doubt you. Write for all of those people who are not brave enough to try to do this grand and wondrous thing themselves. Let them motivate you." - Kate DiCamillo

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Freitag, 2. November 2012

1. November - Tag der dümmsten Dialoge







Fertig, meine ersten 2000 Wörter stehen! Das ist mehr, als ich in letzter Zeit über den Zeitraum von einigen Wochen (!) geschrieben habe. Daher freue ich mich total, dass ich es trotz dass es Donnerstag ist (mein längster Tag) und ich heute Morgen gerade einmal knappe 500 Wörter geschrieben hatte, geschafft habe.

Teilweise war es sehr anstrengend, an anderen Stellen lief es relativ flüssig. Am Anfang wusste ich überhaupt nicht, wohin es gehen soll, trotz Notizen, die ich, wie ich merkte, viel zu kurz gefasst habe, um eine ganze Szene mit Leben zu erfüllen.

Mein innerer Kritiker hat sich die ganze Zeit lauthals beschwert und es ist doch nicht so einfach, wie ich dachte, ihn zu ignorieren. Schon ab dem dritten Wort fiel es mir schwer, nichts zu bearbeiten und ich muss zugeben, einige Male habe ich es dann doch getan. Dadurch geht leider immer eine Menge Zeit drauf, auch wenn es dadurch öfters ein paar Füllwörter mehr werden. Laut meiner "NaNo-Report-Card" habe ich pro Minute nur 8 Wörter geschrieben. 

Wie schon in der Überschrift erwähnt, war es definitiv der Tag der schlechtesten Dialoge. Gar nicht so einfach, gute Dialoge zu schreiben, wenn es möglichst schnell gehen und dazu noch möglichst viele Wörter hinzukommen sollen. So zieht sich eine Szene einfach ewig hin, ohne dass etwas Neues passiert. Wird natürlich schnell langweilig. Sagt zumindest mein innerer Kritiker. Aber zum Ende hin wurde auch das etwas besser. 

Ich hoffe, dass ich weiterhin so dabeibleiben kann. Das Wochenende bin ich erstmal in Berlin. Ich werde trotzdem versuchen ein wenig auf meinem E-Book-Reader zu schreiben, um nicht allzuweit zurückzufallen. Nächste Woche muss ich dann eben jeden Tag etwas mehr als 2000 Wörter schreiben. Bis jetzt macht es insgesamt auf jeden Fall Spaß, auch wenn es das beim Schreiben nicht immer tut.

Falls ihr auch bei NaNoWriMo mitmacht, wie lief euer erster Tag?

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Zitat aus dem heutigen Pep Talk:

"Regardless of the words that fill those pages, whatever story you choose to tell, the great discovery of this month will be the stack of pages that bears the words that did not exist a mere month before. You will possess the evidence of time spent at your computer, unspooling the narrative in your head. You will have hard evidence, and this will always grant you conviction." - Kevin Wilson

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